Interview mit Reint Janssen (Show Nr.34)
Reint Janssen war in Show Nr. 34 der Gegner Raabs. Lest hier die Show-Details nach. Dort findet Ihr auch die Videolinks zur Show. So könnt Ihr Euch die Show nochmal anschauen.
SDR-Deluxe: Sie sind 15 Jahre jünger als Stefan Raab, sind sportlich und sind Dozent. Warum hatten Sie trotzdem keine Chance gegen den Entertainer?
Reint Janssen: Die Chance war schon da, würde ich sagen. Nach Spiel 12 (Blamieren oder Kassieren) lag ich vorne und war eigentlich sehr optimistisch. Leider hat es dann nicht ganz gereicht. Am Ende war er einfach abgezockter.
SDR-Deluxe: Sie müssen als Kandidat nicht nur die Spiele absolvieren, sondern müssen auch mit viel Druck kämpfen: Im Fernsehen, der mögliche Gewinn, der Fernsehprofi Raab. Denkt man während der Show viel nach?
Reint Janssen: Vor der Show habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht. Man hat seinen Trailer ja noch nicht gesehen und weiß zum Beispiel nicht, was man "auf der Treppe" von Steven Gätjen gefragt wird. In der Show selbst konnte ich aber das ganze Drumherum relativ gut ausblenden und mich weitgehend auf die Spiele konzentrieren.
SDR-Deluxe: Wie war das, als sich Stefan Raab beim Speerwerfen verletzt hat. Hat sich dadurch irgendwas geändert? Dachten Sie: Jetzt habe ich eine größere Chance? Oder vielleicht auch: Mist. Jetzt kann ich eigentlich nur noch verlieren, wenn ich gegen einen verletzten Raab antrete?
Reint Janssen: Weder noch. Das war schon eine seltsame Situation. Keiner wusste so richtig, wie es weitergehen soll. Vor der Show hat jemand gesagt, dass Elton einspringt, sollte Raab sich ernsthaft verletzen. Aber da es nach Spiel 4 keine Sportspiele mehr gab, konnte er ja weitermachen. Ich denke, so war es letztendlich ein fairer Wettkampf, auch wenn ich im Nachhinein doch einige Male darüber nachgedacht habe, wie es gelaufen wäre, hätte Raab sich nicht verletzt.
SDR-Deluxe: Wie lange haben Sie sich auf die Sendung effektiv vorbereitet?
Reint Janssen: Seit dem Dreh des Trailers, das war Anfang Januar. Die Show fand im April statt.
SDR-Deluxe: Wie war das Casting?
Reint Janssen: Das Casting war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht. Man musste mehrere Auswahlrunden (Wissenstest, Sporttest, persönliche Vorstellung) überstehen, um dann gegen einen der anderen übrig gebliebenen Castingteilnehmer "Schlag den Raab" zu spielen. Die Sieger wurden dann am nächsten Tag zum Recall eingeladen. Hier stand u.a. ein Interview vor laufender Kamera auf dem Programm.
SDR-Deluxe: Was sollte man trainieren?
Reint Janssen: Das ist eine gute Frage. Ich habe mich sehr gut auf die Wissensspiele vorbereitet. Alles kann man nicht abdecken, aber man weiß, dass Blamieren oder Kassieren z.B. jedes Mal kommt (und bestimmte andere Spiele auch regelmäßig). Darauf kann und sollte man sich vorbereiten. Geschicklichkeitsspiele wie Schnipski sind sehr speziell und daher nicht trainierbar. Eine mentale Vorbereitung ist aber auf jeden Fall wichtig - auch für den Auftritt „auf der Treppe“. Uns wurde am Tag der Show immer wieder gesagt: Der Abend wird im Kopf entschieden. Da ist sicher etwas Wahres dran.
SDR-Deluxe: Wann haben Sie eigentlich erfahren, dass Sie es bis in die Live-Show unter die Top fünf geschafft haben?
Reint Janssen: Der Anruf kam, glaube ich, Anfang Dezember. Das war ca. 1½ Monate nach dem Casting. Die Zeitspanne variiert aber, soweit ich weiß.
SDR-Deluxe: Wie ist Stefan Raab und die Crew während der Show?
Reint Janssen: Sehr umgänglich! Das trifft auf ihn selbst sowie auf das ganze Team vor, während und nach der Show zu. In den Spielen ist Stefan Raab natürlich sehr ehrgeizig und kämpft mit allen Mitteln, aber das ist ja bekannt...
SDR-Deluxe: Sie waren bis zur letzten 46. Ausgabe von Schlag den Raab der letzte Kandidat, der Raab bei Blamieren oder Kassieren schlagen konnte. Haben Sie das Spiel speziell trainiert? Warum ist Raab da so stark?
Reint Janssen: Ja, ich habe mich speziell auf einige Spiele vorbereitet. BOK war dabei, da es - wie schon gesagt - das einzige Spiel ist, mit dem man sicher rechnen kann. Stefan Raab ist u.a. durch TV Total in vielen, vor allem aber den Bereichen, die bei BOK abgefragt werden, über das aktuelle Geschehen gut informiert. Das und seine Erfahrung verschaffen ihm schon einen gewissen Vorteil bei dem Spiel.
SDR-Deluxe: Haben Sie im Nachhinein noch einmal Spiele (zum Beispiel Schnipski) aus der Show gespielt und geübt bzw. sind dadurch zum Fan geworden?
Reint Janssen: Nein, das habe bzw. bin ich nicht. Ich mag die Show, mochte sie aber natürlich auch schon vor meiner Teilnahme.
SDR-Deluxe: Wie groß war Ihre Enttäuschung über die Niederlage?
Reint Janssen: Zunächst nicht so groß. Es war sehr knapp, ich hatte mir nichts vorzuwerfen und die Aftershow-Party hat für Ablenkung gesorgtSpäter habe ich dann natürlich ab und zu schon nochmal an einzelne Spiele oder die entgangene Geldsumme gedacht. Insgesamt überwogen aber immer die positiven Erfahrungen, die ich rund um die Show und TV Total gemacht habe.
SDR-Deluxe: Was raten Sie künftigen Kandidaten?
Reint Janssen: Wie bereits gesagt: Auf die Pultspiele kann man sich vorbereiten und wer die Zeit dazu hat, sollte das auch unbedingt tun. Ansonsten sollte man versuchen, immer ruhig zu bleiben und die Pausen zur Konzentration zu nutzen. Der Abend (bzw. Tag) ist lang und entscheidet sich erst ab Spiel 11...
SDR-Deluxe: Was würden Sie anders machen, könnten Sie Stefan Raab noch einmal herausfordern?
Reint Janssen: Insgesamt ehrlich gesagt nicht viel. Ich würde versuchen, gegen Ende noch konzentrierter zu sein und mir bei Geschicklichkeitsspielen ein wenig mehr Zeit nehmen, wenn ich merke, dass es nicht läuft.
SDR-Deluxe: Haben Sie von diesem denkwürdigen Abend trotzdem profitiert?
Reint Janssen: Das würde ich auf jeden Fall so sagen. Das Ganze - vom Casting, über den Trailerdreh bis hin zur Show - war zwar aufwändig, aber insgesamt und mit Abstand betrachtet eine sehr positive Erfahrung für mich.